Verbesserung der Stickstoffversorgung durch Schwefeldüngung von Klee- bzw. Luzernegrasbeständen

Versuchsdurchführung

Regionetzwerk Niedersachsen (2 Betriebe), Regionetzwerk Nordrhein-Westfalen (3 Betriebe), Regionetzwerk Bayern (6 Betriebe), Regionetzwerk Sachsen-Anhalt (3 Betriebe)

Hintergrund

Schwefel ist für die Stickstoffaufnahme und Proteinbildung der Pflanzen von elementarer Bedeutung. Fehlender Schwefel kann sich zum Beispiel negativ auf die N-Fixierleistung von Leguminosen auswirken. Durch eine gezielte Schwefeldüngung in Klee- oder Luzernegrasbeständen soll die N-Fixierleistung und damit die Vorfruchtwirkung für die Folgekulturen verbessert werden. Da die Verfügbarkeit des Schwefels bei verschiedenen Düngemitteln unterschiedlich ist, werden mehrere Düngemittel hinsichtlich ihrer Wirkung auf die N-Fixierleistung bzw. auf den Ertrag verglichen.

Versuchsfrage

Wie wirkt sich die Anwendung unterschiedlicher Schwefeldünger in Klee- bzw. Luzernegrasbeständen auf die N-Fixierleistung der Leguminosen bzw. auf den Ertrag aus?

Durchführung

Für den Schwefeldüngungsversuch ist innerhalb des NutriNet-Netzwerkes und unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Kenntnisse eine Größenordnung der Düngegabe von 40 kg S/ha vorgesehen.

Die Faktorstufen richten sich nach den im ökologischen Landbau zugelassenen Schwefeldüngern. Zum einen wird elementarer Schwefel als Schwefellinsen und Bor-Schwefel (Wigor S+B), zum anderen Schwefel in Form schnell verfügbaren Sulfats als Calciumsulfat (Gips) und Magnesiumsulfat (Kieserit) eingesetzt.

Es ergeben sich folgende Düngemengen für die genannten Faktorstufen:

  • Kontrolle (ungedüngt)
  • Gips 200 kg/ha (bzw. 20g/m²)
  • Kieserit 200 kg/ha (bzw. 20g/m²)
  • Schwefellinsen 45 kg/ha (bzw. 4,5g/m²)
  • Borschwefel 52 kg/ha (bzw. 5,2g/m²)

Nicht auf jedem Betrieb wurden alle Faktorstufen angewendet.

In Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten können die Versuche als Streifen- oder Kleinparzellen angelegt werden. Die Parzellengröße ergibt sich aus den zur Verfügung stehenden Schwefeldüngermengen und der am jeweiligen Betrieb vorhandenen Maschinen- und Ausbringungstechnik. Dabei sollte eine Mindestgröße der Parzellen von 15 m² nicht unterschritten werden.

Da dieser Versuch auf mindestens zehn unterschiedlichen Betrieben durchgeführt wird, ist es nicht zwingend erforderlich die Varianten auf dem eigenen Betrieb zu wiederholen (räumliche Wiederholung). Es ergibt sich pro Faktorstufe (Variante) eine einmalige Anlage.

Der Versuch auf einen Blick

Parameter Schwefelversuch 
Prüffaktor/enDüngung
FaktorstufenKontrolle (keine Düngung), Kieserit, Gips, Elementarschwefel, Bor-Schwefel (Wigor S+B)
PrüfmerkmaleKleegras-Anteil (an Vegetation) und Kleegras-Ertrag, z.T. Kleegrasqualität (Rohprotein)
AnlagetypKleinparzellen
Versuchsdauer1 Jahr
VersuchstypNetzwerkversuch, neben diesem Betrieb nehmen 13 weitere Betriebe im gesamten Bundesgebiet teil

 

Versuchsskizze

Legende

BezeichnungVarianteMenge DüngerMenge Schwefel
V0Ungedüngte Kontrolle0 kg/ha0 kg S/ha
V1

Gips (Calciumsulfat, 20% S)

200 kg/ha40 kg S/ha
V2Kieserit (Magnesiumsulfat, 20% S)200 kg/ha40 kg S/ha
V3

Elementarschwefel (90% S)

44,44 kg/ha40 kg S/ha
V4Wigor S + B52 kg/ha40 kg S/ha
V5Ungedüngte Kontrolle0 kg/ha0 kg S/ha

 

Datenerhebung

Es wurden folgende Parameter erhoben:

  • Dokumentation der Versuchsanlage
  • Aufzeichnen von Klimadaten
  • Dokumentieren von Krankheiten und Schädlingen an den Pflanzen
  • Bonitur der Pflanzenbestände (Anteil Nutzpflanzen, Unkräuter)
  • Bodenuntersuchung nach der Methode des Bodengesundheitsdienstes (EUF) zu Versuchsbeginn und am Ende der Vegetationsperiode
  • Zwei bis drei Frischmasseernten (m²- Schnitt) und Analyse des Pflanzenmaterials

Kontakt

 

Ansprechpartner

Alexander Watzka
Beratungskoordinator

Tel. +49 1511 7127746
alexander.watzka(at)bioland.de

Letztes Update dieser Seite: 25.01.2022